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Dasein, als Vorbild dienen, Liebe weitergeben - Was Vatersein heute bedeutet

Dasein, als Vorbild dienen, Liebe weitergeben - Was Vatersein heute bedeutet | Blogbeitrag von Molemin
Viele Väter wünschen sich mehr Zeit mit der Familie. Sie möchten sich aktiver beteiligen bei der Kindererziehung und das Leben und die Entwicklung des Kindes intensiver begleiten. In vielen Familien ist ein «Papi-Tag» bereits fester Bestandteil im Alltag. Auch aktuelle Zahlen bestätigen diesen Trend: In den letzten 30 Jahren hat sich die Zahl der Männer, die Teilzeit arbeiten, mehr als verdoppelt (von ca. 8 auf 18 Prozent, Quelle: Bundesamt für Statistik).

Wir möchten in diesem Beitrag Väter zu Wort kommen lassen und haben deshalb einige gefragt, was das Vatersein für sie bedeutet, was ihnen bei der Erziehung und in der Beziehung zu den Kindern wichtig ist und was sie als Vater gelernt haben:

«Erst bei der Geburt unseres ersten Kindes, habe ich realisiert: Wahnsinn, ich bin jetzt ein Vater! Ich habe tatsächlich ein bisschen länger gebraucht, um mich als Vater zu verstehen. Als Mann spielt man nämlich in der Anfangszeit erstmal ein bisschen die zweite Geige und muss versuchen, seine Rolle in dieser Familienkonstellation neu zu finden.

Vatersein bedeutet eine riesige Umstellung. Man kann nicht mehr so spontan sein. Alles muss geplant werden. Für mich war das Vatersein auch der Startschuss dafür, mir mehr Gedanken zu machen, mehr Verantwortung zu übernehmen. Als Person bin ich immer noch der Gleiche, aber ich bin jetzt für zwei Kinder Hauptbezugsperson und ich finde das wunderschön. Als Eltern muss man als Team funktionieren! Ich denke der Austausch mit anderen Eltern ist ausserdem sehr wichtig. Und man sollte sich nicht zu sehr unter Druck setzen lassen!»

Abuzer (36), Vater von zwei Kindern (6 und 4)


«Das Leben mit meinen 2 Mädchen hat mich gelehrt vieles gelassener, entschleunigter, geduldiger und ehrlicher anzugehen. Kinder haben eine andere Wahrnehmung als Erwachsene und sie zeigen uns ziemlich direkt, was sie brauchen. Deshalb ist es mir stets wichtig ihnen zuzuhören und für sie da zu sein. Auch wenn dies mit einem strengen Arbeitsalltag nicht immer einfach zu vereinbaren ist. 

Eine grosse Portion Toleranz, Wertschätzung und den gegenseitigen Respekt, auch anderen Mitmenschen, der Umwelt und Tieren gegenüber, empfinde ich als sehr wichtige Bausteine einer Erziehung. Geborgenheit, Liebe und Vertrauen gehören für mich natürlich ebenfalls in eine gesunde Vater-Kind Beziehung. Wir sollten nicht vergessen, dass wir die Vorbilder unserer Kinder sind und eine grosse Verantwortung gegenüber dieser heranwachsenden Generation tragen.»

Philippe (43), Vater von zwei Töchtern (9 und 5)


«Vater sein bedeutet für mich, einen anderen Menschen ab dem Tag der Geburt zu begleiten und für ihn da zu sein: Essen zubereiten, Windeln wechseln, spielen, trösten; aber auch Selbständigkeit, Selbstverantwortung sowie Respekt und Toleranz anderen und anderem gegenüber beizubringen.

Die grösste Veränderung seit ich Vater bin ist sicherlich, wenig überraschend, die Zeit: Mehr Zeit mit meinem Sohn und im Haushalt, weniger Zeit für Hobbys, Freunde und Partnerschaft. Überrascht hat mich, dass mir das nicht so viel ausmacht. Gelernt habe ich über mich, wie ungeduldig ich eigentlich bin und, dass ich lernen muss, geduldiger zu werden. Einkaufen mit Junior dauert einfach doppelt so lang. Aber es ist schön zu sehen, wie stolz er ist, wenn er den Kindereinkaufswagen selbst schieben kann!

Gerade in den ersten Jahren dreht sich alles um den Nachwuchs, da ist es umso wichtiger, dass man die Partnerschaft nicht komplett vergisst. Darum mein Tipp: Sich 1 Mal pro Monat eine Date-Night zu gönnen!»

Claudio (39), Vater von einem Sohn (2)


«Vatersein beinhaltet viele neue Pflichten: Man mutiert über Nacht zum Papa, das heisst, man wird automatisch Psychologe, Koch, Arzt, Spieleerfinder, Bäcker, Geschichtenerzähler, Seelsorger, Berater, Taxifahrer, Banker, Manager, Coach, Handwerker, Krankenpfleger und vieles mehr.  

Jedoch darf man dabei nicht vergessen, dass die Kinder auch sehr viel zurückgeben. Zum Beispiel durchlebt man seine eigene Kindheit auf eine neue Weise: Spielen im Sandkasten, Fahrradfahren lernen, eine Ritterburg oder ein Märchenschloss basteln. Auch die Feste bekommen einen anderen Sinn: Weihnachten, das Fest der Liebe, bedeutet jetzt viele spannende Momente neu in der Vaterrolle erleben: Plätzchen backen, Weihnachtslieder singen, Christbaum schmücken, das Krippenspiel in der Schule anschauen. An Ostern verwandelt man sich in den Osterhasen und versteckt die Schokoladeneier im Garten. Und dann sind da natürlich auch die Kindergeburtstage: die vielen tollen Spiele mit den Kindern, die Geburtstagstorte mit den Kerzen. Man kann die Freude in den Augen des eigenen Kindes sehen, wenn es die Geschenke gibt. Vatersein verändert einen. Man wird viel aktiver, kreativer, offener, aufmerksamer, toleranter, effizienter – ein toller Gewinn!»

Lukas (46), Vater von zwei Jugendlichen (15 und 12)


«Ich bin unendlich stolz und glücklich, zwei so tolle Töchter zu haben und Liebe, Fürsorge und Freude an meine Mädchen weiterzugeben. Ich lerne jeden Tag Neues dazu, sowohl in schönen als auch in herausfordernden Phasen. Es ist spannend und schön, alle Entwicklungsphasen der Kinder mitzuerleben und dabei sein zu dürfen. Ich freue mich auf all die spannenden Momente, die ich mit meinen Töchtern erleben darf. Ich habe als Vater gelernt, dass man in vielen Situationen gelassen sein muss und nicht zu viele Pläne machen sollte. Seit wir Kinder haben, hat sich sehr vieles im positiven Sinne verändert. Man kann sich das Leben ohne Kinder gar nicht mehr vorstellen.

Und zu guter Letzt, mein Tipp an werdende Väter: Nehmt vieles, wie es kommt. Jedes Kind ist anders. Und das ist auch gut so.»

Alen (35), Vater von zwei Töchtern (6 und 3)


«Vatersein bedeutet fortlaufend Neues zu lernen. Ich habe gelernt, geduldiger und toleranter zu sein. Deshalb ist es gut, offen zu sein und sich nicht auf eine Idee oder ein Ideal von Vaterschaft festzulegen und auf sein Bauchgefühl zu vertrauen, zumal jeder Schritt in der Entwicklung eines Kindes neue Aspekte mit sich bringt, sowohl negative als auch positive. Man möchte einen guten Menschen grossziehen, der in der Gesellschaft bestehen kann und will dabei nur das Beste. Das kann beängstigend sein. Das ist auch eine Art Test für den eigenen Charakter. Diese grosse Herausforderung und Verantwortung macht verletzlich. Man sollte diese Verletzlichkeit zulassen und ausleben. Nur so kann man auf die Bedürfnisse des Kindes aber auch die der ganzen Familie und nicht zuletzt die eigenen Bedürfnisse eingehen.»

Dingulwazi (29), Vater von einem Sohn (22 Monate)


Sich nicht unter Druck setzen zu lassen, in der Vaterrolle zu lernen, zu wachsen und als Eltern ein Team zu bilden, das sind wohl die wichtigsten Leitplanken, die man als Vater mitnehmen sollte, um sich in der neuen Rolle zu finden und eine sichere Bindung mit dem Kind aufzubauen.

Bist Du selbst Vater und möchtest uns aus Deiner Erfahrung etwas mitteilen? Dann schreibe uns gern an info@molemin.ch oder via Instagram.

Viele gute Anlaufstellen in deiner Nähe bietet die Webseite maenner.ch: In ihrer Linksammlung zu Geburt und Vaterschaft findest du viele nützliche Links zu verschiedenen Angeboten der Elternberatung, Austauschforen für Väter bis hin zu einem Vatercrashkurs.

Und hier noch zwei spannende Artikel des Schweizer Elternmagazins Fritz & Fränzi zu «Wie gelingt eine gute Vater-Sohn-Beziehung?» und «Wie gelingt eine gute Vater-Tochter-Beziehung?».

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